MIT IEC 61508 LANGFRISTIG AUF DER SICHEREN SEITE

Hersteller von mobilen Arbeitsmaschinen stehen vor der Aufgabe, die gesetzlichen Vorgaben der Maschinenrichtlinie und des Produkthaftungsgesetzes einzuhalten.

Hersteller von Sensoren, Aktoren und Steuergeräten für die Arbeitsmaschinen bieten ihren Kunden bereits fertig zertifizierte Produkte für den Einsatz in sicherheitskritischen Anwendungen an. Als Nachfolger der EN 954-1 ist die ISO 13849-1 hierbei der wichtigste Standard für die Gestaltung von Steuerungssystemen im Bereich der Maschinensicherheit.

Doch was, wenn der Einsatzzweck durch die ISO 13849-1 Norm nicht abgedeckt ist? Sie ist anzuwenden auf sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen (SRP/CS) aller Arten von Maschinen. Gemäß EU-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG betrifft dies keine Fahrzeuge und Beförderungsmittel, die für den öffentlichen Straßenverkehr vorgesehen sind. Lediglich die auf diesen Fahrzeugen angebrachten Maschinen (z. B. Krane, Laderampen, etc.) werden angesprochen. Wenn es keine entsprechende, spezielle Produktnorm gibt (wie z.B. die ISO 25119 für Agrarmaschinen und Kommunalfahrzeuge), muss damit bei den sogenannten Off-Highway-Anwendungen im Zweifelsfall auf die Sicherheitsgrundnorm IEC 61508 zurückgegriffen werden.

Nach DIN ISO/TR 23849:2014-12 (S.9) gilt: „Jedes komplexe Teilsystem, das nach IEC 61508 mit dem maßgeblichen SIL ausgelegt wurde, kann als ein sicherheitsbezogenes Teil in eine Kombination aus SRP/CS integriert werden, das nach ISO 13849-1 ausgelegt wurde, oder als Teilsystem in ein SRECS integriert werden, das nach IEC 62061 ausgelegt wurde.“ Diese Aussage lässt sich grundlegend auch auf die ISO 26262 übertragen. Dort, wo sich Hersteller von Nutzfahrzeugen heute scheuen, bereits die aktuell noch auf 3,5 Tonnen begrenzte Automotive-Sicherheitsnorm anzuwenden, ist die Anwendung der Sicherheitsgrundnorm und der Einsatz von entsprechend zertifizierten Komponenten die einzig sinnvolle Alternative. Denn es kann davon ausgegangen werden, dass Anwendungen mit relativ wenig Aufwand portiert werden können, wenn sie konform zur IEC 61508 entwickelt worden sind. Dies gilt, falls die ISO 26262 in ihrer nächsten Ausführung auch für „Heavy Commercial Vehicles“ anzuwenden ist.

Auch für die Leistungselektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen gibt es aktuell noch keine Fachnorm, die flächendeckend angewendet werden kann. Die DIN EN 61800-5-2 beispielsweise schließt für elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer Drehzahl die Anwendung in Bahnantrieben und elektrischen Fahrzeugantrieben aus. In solchen Fällen bleibt nur der Einsatz der IEC 61508 oder einer von ihr abgeleiteten Fachgrundnorm, wie zum Beispiel die IEC 62061.

Als Lieferant von Lösungen für mobile Arbeits-, Nutz- und Sondermaschinen scheut STW daher schon heute nicht den erhöhten Entwicklungsaufwand für eine Zertifizierung nach der Sicherheitsgrundnorm IEC 61508. Denn dadurch geben wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihre Investitionen zu sichern und unsere Produkte langfristig in ihren Anwendungen einzusetzen.